Eine spezielle Geriatrische Rehabilitation hat zum Ziel, schwer erkrankten Senioren eine Chance zu geben, wieder auf die Beine zu kommen oder zumindest ihren Gesundheitszustand wesentlich zu verbessern. Dabei lautet das Motto: Reha vor Pflege.

Das generelle Ziel der Geriatrie (Altersmedizin) ist eine möglichst hohe Lebensqualität für ältere Menschen. Mit zunehmendem Lebensalter wächst die Anzahl der Gebrechen und chronischen Krankheiten. Zu körperlichen Einschränkungen tritt die erhöhte Gefahr, in soziale Isolation oder psychische Schwierigkeiten – wie Depressionen – zu geraten.

Es ist eine große Herausforderung, hier effektiv zu helfen. Der einzelne Patient muss ganzheitlich untersucht und behandelt werden, um seine Fähigkeiten zu fördern, Gefahren entgegenzuwirken und Einschränkungen auszugleichen.

Mit viel Einfühlungsvermögen und Tatkraft widmen sich Chefarzt Dr. Markus Brenner und sein Team, bestehend aus Ärzten, Pflegern und Therapeuten, diesen Aufgaben.

Die Geriatrische Rehabilitation der St. Vinzenz Klinik hat 24 Betten, behindertengerechte Bäder und barrierefreie, freundlich eingerichtete Zimmer mit Balkon und Blick auf die Allgäuer Alpen. Die Station finden Sie im 1. Obergeschoss der Akutklinik St. Vinzenz.

Ältere Menschen haben oft mehrere chronische Krankheiten gleichzeitig. Hinzu kommen typische Funktions- und Fähigkeitsstörungen. Das innere Gleichgewicht gerät schneller ins Wanken, und vielen Senioren mangelt es an sozialen Bindungen und Unterstützung im Alltag. Da kann eine Erkrankung oder Verletzung schnell die häusliche Selbständigkeit gefährden.

Die geriatrische Medizin ist auf die Lösung solcher komplexer Probleme spezialisiert. Wir behandeln besonders umfassend und berücksichtigen auch die Krankheitsfolgen. Gezielt organisieren wir Angebote und Hilfsmittel, die Fähigkeitsstörungen und Einschränkungen im Alltag ausgleichen.

Mit folgenden Erkrankungen sind Sie oder Ihr Angehöriger bei uns richtig:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Krankheiten von Lunge, Niere und Darm
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Folgebehandlung nach Knochenbrüchen oder Operationen, u.a. Gelenkersatz
  • Neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Demenz, Morbus Parkinson
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates wie z.B. Arthrose und Muskelschwäche
  • Gangunsicherheit, Sturzneigung, Immobilität
  • Inkontinenz
  • Dekubitus, chronische Wunden
  • Fehl- und Mangelernährung

Die fachgerechte Behandlung des älteren Menschen ist eine vielschichtige Aufgabe. Deshalb arbeitet in der Rehaklinik St. Vinzenz ein ganzes Team um Chefarzt Dr. Markus Brenner Hand in Hand: Ärzte, Therapeuten, Sozialpädagogen, Psychologen, Diätberater und Mitarbeiter der Krankenpflege sowie der Seelsorge.

In Einzel- und Gruppentherapie werden Muskelkraft, Ausdauer und Gelenkfunktionen trainiert. Wir behandeln Sprach- und Schluckstörungen und fördern die individuelle Gedächtnisleistung.

Situationen und Fertigkeiten des Alltags wie z.B. Anziehen, Baden und das Zubereiten von Mahlzeiten werden trainiert. So geben wir Hilfe zur Selbsthilfe. Und für das, was wir nicht durch Training ausgleichen können, finden wir andere Lösungen, damit die Patientin oder der Patient auch nach der Reha ein selbständiges Leben führen kann. Für die spirituelle Unterstützung des Genesungsprozesses sorgen unsere Ordensschwestern und ein Seelsorger.

Unser Angebot:

  • Ärztliche Diagnostik
  • Pflege
  • Neurologische Untersuchungen und psychologische Unterstützung
  • Sozialpädagogische Betreuung beispielsweise zur Organisation von Hilfsdiensten
  • Physiotherapie zur Verbesserung der Koordination, der Gelenk- und Muskelfunktion sowie zur Schmerzreduktion
  • Ergotherapie hilft, Selbständigkeit für den Alltag zu erarbeiten
  • Logopädische Therapie gegen Sprach- und Schluckstörungen
  • Ernährungsberatung
  • Seelsorgerische Betreuung

Der Sozialdienst ist eine Schnittstelle zwischen allen Berufsgruppen, der Patienten sowie den Angehörigen. Er ist bestrebt, den Patienten in seiner Krankheitsbewältigung zu unterstützen und ihn durch psychosoziale sowie rechtliche Beratung zu begleiten. Aufgabe des Sozialdienstes ist es, die Rückkehr des Patienten in sein häusliches Umfeld zu fördern und über erforderliche Dienste sowie Hilfsmittel zu beraten und diese ggf. zu organisieren, um ein möglichst selbständiges und unabhängiges Leben ermöglichen.

Aufgaben des Sozialdienstes sind z.B.:

  • Beratung und Vermittlung ambulanter Hilfen (Pflegedienst, Essen auf Rädern, Hausnotruf)
  • Hilfe bei der Suche eines Pflegeheimplatzes für Kurz- oder Langzeitpflege
  • Vermittlung von Beratungs- und Selbsthilfeangeboten
  • Beratung zur Pflegeversicherung
  • Beratung zum Schwerbehindertenrecht
  • Hilfsmittelberatung und Wohnraumanpassung
  • Information über Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung
  • Beratung und Antragstellung einer gesetzlichen Betreuung
  • Psychosoziale Beratung

Ein allein lebender Senior leidet an Herzschwäche, er ist nicht mehr so sicher auf den Beinen, sein Appetit und auch sein Sehvermögen haben nachgelassen. Nach einem Sturz kommt er mit einem Oberschenkelhalsbruch ins Krankenhaus. Dort wird der Bruch zwar gut versorgt, aber er kann anschließend trotzdem nicht mehr alleine gehen. So kann er nicht zurück in sein gewohntes, selbständiges Leben in der eigenen Wohnung.

In der Geriatrischen Rehabilitation sucht ein ganzes Team von Fachleuten Lösungen für die Situation dieses älteren Herrn. Unter Anleitung kräftigt er seine Muskulatur und übt das selbständige Gehen am Rollator. Dieses Training beugt auch weiteren Stürzen vor. Zusätzlich verbessern die richtigen Medikamente seine Belastbarkeit und den Allgemeinzustand. Die sozialen Kontakte beim gemeinsamen Essen und bei der Gruppentherapie geben Freude und Mut, wieder nach vorn zu schauen.

Der Herr bekommt ein Kochtraining, eine neue Brille, eine Haushaltshilfe und ambulante Pflege, zusätzlich noch einen Duschhocker und Haltegriffe im Bad. Jetzt ist das Ziel der Geriatrischen Rehabilitation erreicht: Er kann zurück in seine Wohnung entlassen werden.

Unsere Ärzte