Schulterspezialisten informieren
Bereits zum zweiten Mal luden die drei Schulter- und Ellenbogenspezialisten der St. Vinzenz Klinik Pfronten Interessierte in diesem Jahr zu einer Schultersprechstunde der besonderen Art ein. Nach drei informativen Vorträgen rund um das Thema „Schulterschmerzen“ beantworteten die drei Mediziner die Fragen aus dem Publikum.
Zunächst erläuterte Dr. med. Michael Dittrich die unterschiedlichen Erkrankungen, die häufig zu Schulterschmerzen führen: von einer Schleimbeutelentzündung, über die Enge unter dem Schulterdach (das sog. Impingement) und eine mögliche Schultersteife (Frozen Shoulder) bis hin zu Sehnenrissen (Bizepssehnenriss und Rotatorenmanschettenruptur). In der Sprechstunde kann durch die Untersuchung und die Art der Schmerzen – wo schmerzt es und bei welcher Bewegung verstärken sich die Schmerzen – schnell die Ursache eingegrenzt werden.
Im zweiten Vortrag erläuterte PD Dr. med. Stephanie Geyer die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten. Bevor eine Operation in Erwägung gezogen wird, versucht man immer zunächst durch konservative, also nicht operative Therapien den Patienten zu helfen. Hierzu zählen beispielsweise die Physiotherapie, eine medikamentöse Behandlung, die Stoßwellentherapie oder Kälte- oder Wärmeanwendungen. Gleichzeitig ist es wichtig, mögliche Begleiterkrankungen die z.B. durch eine Schonhaltung verursacht wurden (Schmerzen im Nacken oder im Rücken) mitzubehandeln. Bei einem Sehnenriss ist entscheidend, ob es sich um einen Komplettriss oder eine Teilriss handelt und auch das Alter, der eigene Anspruch, die Arbeits- und
Alltagsbelastungen sowie die sportliche Aktivität spielen für die Behandlung eine wichtige Rolle, so dass die Entscheidung zur Operation individuell gefällt werden muss.
Dr. med. Christian Schoch demonstrierte im dritten Vortragsteil anhand von Videos die verschiedenen Operationstechniken, sollte doch eine OP notwendig werden. Die Schulter wird in den wenigsten Fällen sofort operiert, sondern erst nach fehlgeschlagener konservativer Therapie. Lediglich akute Verletzungen wie z.B. Brüche oder Gelenkverletzungen bedürfen einer “sofortigen” Therapie. Auch Dr. Schoch betonte, dass die Operation erst nach dem Ausschöpfen der zuvor genannten konservativen Therapien erfolgt, die sehr oft auch zum Erfolg führen. Eine Kernspinaufnahme (MRT) liefert den Medizinern sehr gute Grundlagen für die weitere Behandlung und dient im Falle einer notwendigen Operation auch als Planungsgrundlage. Entgegen vielen Aussagen ist eine Operation immer der letzte Schritt. In Pfronten werden beispielsweise nur gut 10-15% aller Patienten, die in die Sprechstunde von Dr. Schoch und seinen Kollegen kommen, auch tatsächlich operiert.
Die Dauer der Nachbehandlung nach einer Schulter-Operation verlangt den Patienten in der Regel viel Geduld ab, was aber selbstverständlich in der Vorbesprechung immer ein Thema ist.
Als zertifizierte Schulter- und Ellenbogenklinik ist die St. Vinzenz Klinik mit knapp 1.000 Schulteroperationen im Jahr führend auf diesem Gebiet im Allgäu und zählt auch bayernweit zu den Kliniken mit den größten Erfahrungen.
Pfronten I 20.10.2023
Unsere Schulterspezialisten: Dr. med. Michael Dittrich, Dr. med. Christian Schoch und PD Dr. med. Stephanie Geyer