Die Kniegelenksspiegelung ist bereits seit vielen Jahren die minimalinvasive Standardoperation zur Behandlung vieler unfall- aber auch verschleißbedingter Veränderungen im Kniegelenk. Mit lediglich zwei bis drei kleinen Schnitten (je ca. 1cm) kann über eine Kamera das Kniegelenk genau untersucht und mit kleinen Spezialinstrumenten der verletzte Meniskus oder Knorpel behandelt werden.

Meniskusriss

Einrisse des Innen- und Außenmeniskus können entweder im Rahmen eines akuten Verdrehtraumas wie z.B. bei Sportverletzungen auftreten oder sie sind degenerativer Natur und treten schleichend auf. Erstere kommen hauptsächlich bei jungen Patienten vor und können mit Bandverletzungen, wie dem Innenbandriss oder der vorderen Kreuzbandruptur, in Kombination auftreten. Es kommt hierbei zu einem unmittelbaren Schmerzereignis im entsprechenden Gelenkspalt. Reißen zusätzlich Teile des Meniskus ab, kann es zudem zu einer Gelenkblockade kommen. Die degenerativen Rissbildungen kommen häufiger bei älteren Patienten vor und führen zu schleichend zunehmenden Schmerzen über einem Gelenkspalt, wobei die Schmerzen vor allem unter Belastung auftreten. Patienten berichten teilweise zusätzlich von einem Einklemmungs- bzw. Instabilitätsgefühl.

Die genaue Darstellung des Meniskusrisses sollte durch eine Kernspintomographie (MRT) erfolgen, um zum einen die Art des Risses zu definieren und zum anderen die Form der Behandlung genau festlegen zu können. Wichtig ist hierbei, den sogenannten Wurzelabriss insbesondere am Innenmeniskushinterhorn zu detektieren bzw. im Falle eines nicht eindeutigen Untersuchungsergebnisses, den Meniskusriss vom ausgedehnten Knorpelschaden abzugrenzen.

Bis auf wenige Ausnahmen besteht bei eindeutigen Meniskusrissen und entsprechenden Beschwerden die Indikation zur arthroskopischen Meniskussanierung. Bei jungen Patienten kann die Indikation auch bei fehlendem Beschwerdebild gestellt werden, da der Meniskuseinriss mit dem Laufe der Zeit zunimmt und v.a. die mechanische Unebenheit im Gelenk zu einem Knorpelabrieb und somit im schlechtesten Fall zur Arthrose führt.

Meniskusteilresektion

Bei der arthroskopischen Meniskusteilresektion wird so viel wie nötig und so wenig wie möglich Meniskus entfernt, um möglichst viel der Funktion des Meniskus zu erhalten. Hier ist v.a. darauf zu achten, dass instabile Meniskusanteile entfernt werden.

Nach der Operation darf der Patient unmittelbar voll belasten, wobei Unterarmgehstützen für eine Woche zur Unterstützung verwendet werden sollten. Um eine Schwellneigung postoperativ zu verhindern, sind die Patienten angehalten, 4 Wochen auf kniebelastenden Sport zu verzichten.

Meniskusnaht

Eine Meniskusnaht wird immer dann durchgeführt, wenn die Chance besteht, dass der Meniskusriss wieder verheilen kann wie bei einem sogenannten Korbhenkelriss (spezielle Rissform am Meniskus) oder Längsrissen. Dieses ist hauptsächlich bei Einrissen nahe der Basis/Gelenkkapsel möglich, da hier der Meniskus noch durchblutet ist. Hier wird bei jüngeren Patienten die Indikation sehr großzügig gestellt, um möglichst viel Meniskusgewebe auf Dauer zu erhalten. Da auch hier mit der Zeit und unter Belastung der Riss zunehmen kann, ist eine zeitnahe Versorgung essentiell, da ansonsten eine Naht unter Umständen nicht mehr möglich ist. Unterschiedliche Techniken und Instrumente ermöglichen es, den Meniskus in jedem Bereich adäquat zu refixieren. Auch bei kompletten Abrissen an der Meniskuswurzel werden diese am Knochen wieder befestigt.

Nach einer Meniskusnaht muss der Patient je nach Ausdehnung des Risses und der Stabilität 4-6 Wochen Unterarmgehstützen verwenden, eine Orthese mit 90°-Limitierung tragen und für 12-16 Wochen auf Sport verzichten. Auch schwere körperliche Arbeit ist in diesem Zeitraum nicht möglich.

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